PRODUKTFOTOGRAFIE

Die professionelle Produktfotografie ist fast schon eine Wissenschaft. Ich möchte euch ein wenig beschreiben, was für ein Aufwand dahinter steckt und was beachtet werden sollte. 

 

Am Anfang steht immer die Reinigung des Objekts, denn auf dem hochaufgelösten Foto sieht man auch das kleinste Staubkorn. Ist der langweilige Teil der Arbeit dann getan und der Gegenstand quasi keimfrei, folgt der grobe Aufbau des Sets. Das Motiv wird im richtigen Winkel vor der Kamera, welches natürlich sicher auf einem Stativ stehen sollte, positioniert, bis Aufsicht und Ansicht stimmen.

 

Licht... ohne das geht es in der Fotografie nicht. Blitzgeräte müssen her. Im Optimalfall nimmt man teure Studioblitzanlagen, da das Einstelllicht bei der Produktfotogafie eine echte Hilfe ist. Wenn man aber weiß wie es richtig geht, reichen auch entfesselte Aufsteckblitze. Je nach Gegenstand entscheidet sich der Fotograf für ein weiches oder hartes Licht. Das ist ganz individuell zu entscheiden und kann nicht verallgemeinert werden. Klar, kann man einfach ein superweiches Oktagon frontal von oben herab blitzen lassen, aber im Ergebnis wird man keine anständige Modulation erkennen können.

 

Form, Farbe, Design und Material machen das Produkt aus und der Kunde legt letztlich genau auf diese Aspekte besonderen Wert. Durch sogenanntes Einspiegeln kann man die Struktur einer Aluoberfäche oder Designelemente, wie Kanten und Ecken stärker zur Geltung bringen. Hierzu finden schwarze und weiße Pappen, Spiegelkacheln, oder Abschatter ihren Einsatz. Einige Übung braucht es allerdings schon bis ihr raus habt, was sich in dieser Situation am Besten eignet.

 

Ist das Foto dann geschossen und der Fotograf zufrieden, folgt die Nachbearbeitung. Meist wird der fotografierte Gegenstand retuschiert, freigestellt und in Photoshop auf einen beliebigen Hintergrund gesetzt. An diesem Punkt sind der Phantasie oder der Wünsche des Kunden keine Grenzen gesetzt. Egal, ob ihr Schatten hinzufügt oder es gemeinsam mit anderen Objekten in einer Gruppe zuammenfügt.

 

Schluss mit Theorie - Zeit für Beispiele:

Oben seht Ihr das unbearbeitete RAW Bild. Der Kugelschreiber mit Taschenlampe sieht ein wenig zerkratzt aus. Allerdings kommt seine Chromoberfläche und Rundung dank Einspiegelung gut zur Geltung. Als Licht verwendete ich tatsächlich doch ein Oktagon, allerdings seitlich positioniert. Für die andere Seite reichte eine Spiegelkachel zum Aufhellen.

Und das ist das fertige Ergebnis nach der Retusche. Den Kulli habe ich nocheinmal in einer Seitenansicht fotografiert und dann in eine Aufnahme als Gruppe zusammengesetzt. Warum ist der Stift plötzlich grün und blau, obwohl es immer der Selbe ist? Auch hier lautet die Antwort "Photoshop".

Für das Umfärben der Objekte, dem Hinzufügen von Schatten bzw. Spiegelungen und das Duplizieren und Transformieren der Objekte, sind natürlich ein paar Photoshop-skills nötig ;-P

Wer an dieser Stelle aber weiß wovon ich rede, für den wird das ein Kinderspiel sein.

 

Da der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind, hab ich euch noch einige andere Varianten erstellt.